Geschichte von HelpKosovo

Im Frühjahr 2007 begann ich meine Tätigkeit als Kommandant eines LMT (Liaison and Monitoring Teams) im Kosovo im Rahmen des österreichischen Kontingents der KFOR Friedenstruppe, genauer gesagt in der Municipality ORAHOVAC/RAHOVEC (Municipality ist die Bezeichnung der UN für eine Großgemeinde; die doppelte Schreibweise, zuerst auf serbisch, dann auf albanisch, ist ein Zeichen für die multiethnische Bevölkerung des Kosovo).

 

Im Rahmen meiner Tätigkeit kam ich mit Agim MORINA in Kontakt, der als Lehrer in der Schule von ZOCISTE/ZOQISHTE arbeitet. Neben seinem Beruf als Lehrer hat er im Jahr 2004 eine Organisation namens OPFAKKOS ins Leben gerufen, die sich um Kinder mit geistiger und/oder körperlicher Behinderung kümmert.

 

Da es im KOSOVO noch immer kein in unserem Sinne organisiertes Gesundheitssystem gibt werden behinderte Kinder von öffentlicher Hand sehr wenig, in den meisten Fällen überhaupt, nicht betreut; vor allem in ländlichen Gegenden werden Kinder mit geistiger und/oder körperlicher Behinderung oftmals einfach weggesperrt.

 

OPFAKKOS hat ausschließlich ehrenamtliche Helfer, die meisten von ihnen haben selbst Kinder mit Behinderung.

 

Das Kosovo zählt zu den ärmsten Regionen in Europa, und öffentliche Gelder für die Betreuung von diesen Kindern ist praktisch nicht vorhanden.

 

Zu Beginn des Schuljahres Anfang September 2007 bat mich Hr. Agim MORINA, ihm Schulmaterialien für Kinder zu organisieren, deren Eltern ausschließlich auf Sozialhilfe (40€ in Monat!) angewiesen sind. Wenn man bedenkt, dass die Schulbücher für ein Kind ca. 53€ kosten, kann man sich vorstellen wie schwer es für viele Familien ist ihren Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen.

 

Die CIMIC Einheit des österreichischen Bundesheeres (CIMIC steht für Civil Military Cooperation) stellte Schulmaterialien zur Verfügung und diese konnten rechtzeitig vor Schulbeginn übergeben werden.

 

Der Zufall wollte es, dass ein paar Tage später, in der zweiten Septemberwoche, mein Bruder und ein alter Freund, Robert Rötzer, mich im Kosovo besuchten. Ich rief sie an und bat sie so viel wie möglich an Heften, Buntstiften etc für diese NGO zu organisieren. Binnen 48 Stunden hatten sie dann über 30kg an Utensilien beisammen und brachten diese mit dem öffentlichen Bus nach ORAHOVAC/RAHOVEC. Durch diese Hilfslieferung  konnten die meisten der Kinder, die von OPFAKKOS betreut werden, für das nun bevorstehende Schuljahr ausgerüstet werden.

 

Im Laufe des Besuchs trat der eigentlich touristische Grund immer mehr in den Hintergrund und wir überlegten  wie wir dieser Organisation bzw. den behinderten Kindern und Jugendlichen sinnvoll helfen können.

 

Ich denke für jeden Menschen kommt der Punkt wo er solche Überlegungen hat, und für uns war dieser Punkt nun erreicht. Mehrere Gründe bestärkten uns in dem Gedanken, einen gemeinnützigen Verein zu gründen:

·         Die relative Nähe zu Österreich im Vergleich zu Projekten in Asien oder Afrika. Mit dem Bus kann man ORAHOVAC/RAHOVEC in 14 Stunden relativ günstig erreichen.

·         Die sicher noch einige Zeit dauernde Präsenz des österreichischen Bundesheers und im Rahmen dessen der CIMIC Einheit, die eine gewisse Kontrollfunktion ausübt um die Verwendung der Spenden zu überprüfen.

 

Nach der Rückkehr nach Österreich begannen die Vorbereitungen für das Projekt HelpKosovo!

Der Verein bekam seinen gemeinnützigen Status am 19.09.07, die Homepage wurde am 22.09.07 fertig gestellt.

Seit damals sind wir im Kosovo tätig.