November 2007

Unser Novemberprojekt war das erste von langer Hand geplant und hatte folgende Zielsetzung:

  • Medical Checks der behinderten Kinder und Jugendlichen
  • Registrierung derselben um weitere Hilfsmassnahmen einleiten zu können und diese in Zukunft unterstützen zu können
  • Hilfslieferung von Winterkleidung, Spielsachen und Medikamenten

Nachdem im Kosovo durch Stefan Bartels der Bedarf festgestellt worden war ging nun Robert Rötzer daran diese Sachen in der Steiermark zu organisieren. Es wurde Schulen besucht und an die Direktoren Flugzettel verteilt, dies erwies sich als effizienteste Methode und binnen Tagen waren Winterkleidung und Kuscheltiere im Umfang von mehr als einer Tonne zusammen gekommen.

Doch jetzt fing die eigentliche Arbeit erst an: Jede Hilfslieferung muss genau aufgelistet werden, also musste jede Unterwäsche, jeder Socken und jeder Teddybär gezählt werden. Diese Inventur dauerte zwei Tage wobei sechs Personen involviert waren.

Nun musste ein Fahrzeug gefunden werden. Das Problem war das niemand ein Fahrzeug vermietet mit dem in das Kosovo gefahren wird! Nach langer Suche wurde eine Firma gefunden die einen Transporter sogar kostenlos zur Verfügung stellte (www.transporterverleih.at). Zusätzlich unterstützte uns BP Österreich mit Tankgutscheinen im Wert von 200€.

Jetzt musste die nächste Hürde genommen werden, die Verzollung der Hilfslieferung. Da Österreich eines der ersten Länder ist das sein System auf E-Customs umgestellt hat und dieses System natürlich auch seine Tücken hat wurde der uns betreuende Zollbeamte vom System immer wieder aufgefordert einen Tierarzt an der Grenze anzufordern. Als wir das Wort Kuschel"tiere" dann durch Spielzeug ersetzten war auch dieses Problem gelöst;-)

Die Arbeiten in Österreich waren abgeschlossen, ein Teil des Teams, Dr. Isolde Rötzer und Robert Rötzer, verlegten am Do 01. November mit der AUA nach Pristina.

Martin und Georg Bartels, die für die Verbringung des Hilfstransport in das Kosovo verantwortlich waren, starteten am Fr. 02. November ihre Fahrt. Ihren abenteuerlichen Reisebericht werden Sie in einigen Wochen hier nachlesen können.

Auf jeden Fall, am Sa. 03. November waren die Hilfgüter in Rahovec/Orahovac, der Grossgemeinde im Süden des Kosovo, in der wir unser Projekt durchführten.

Am Sa und So führten wir die Medical Checks mit gleichzeitiger Registrierung durch, insgesamt wurden 63 Kinder untersucht.

Die Medical Checks fanden ebenso wie die Verteilung der Kleidung in einer Grundschule im Zentrum von Rahovec/Orahovac statt.

Ebenso fuhren wir in die serbischen Enklaven Upper Ora und Velika Hoca und führten dort Untersuchungen durch.

Paralell zu den Medical Checks wurden Medikamente an die Eltern der behinderten Kinder und Jugendlichen ausgegeben da es vielen Familien unmöglich ist die von ihren Kindern benötigten Medikamente zu finanzieren.

Des weiteren wurden Medikamente an Dr. Lulem , einem kosovarischen Arzt, übergeben. Er unterstützt OPFAKOS mehr oder weniger ehrenamtlich.

Ein weitere wichtiger Punkt war natürlich die Verteilung der Hilfsgüter. Nach einem etwas turbulenten Start konnten dann die gesamten 1,4 Tonnen an bedürftige Familien ausgegeben werden. Es wurden ca. 750 Hosen, 205 Schianzüge, 500 Jacken, 700 Shirts und Hemden, 300 Paar Schuhe, Unterwäsche und unzählige Spielsachen und Kuscheltiere übergeben.

Ein Teil der Hilfsgüter wurde einige Tage später der Minderheit der Kosovoserben und Roma übergeben da eine gemeinsame Übergabe leider nicht möglich war.

Es war uns besonders wichtig auch die Minderheiten in unser Projekt einzubinden da das Kosovo eine multiethnische Gesellschaft ist und dies auch in allen Hilfsaktionen bewusst gemacht werden soll.

Nach zwei langen Tagen ging das November Projekt von HelpKosovo zu Ende und die Erkenntnisse und Erfahrungen führten direkt zu unserem Februar Projekt.

Die gesamten Kosten der Anreise, Unterkunft, des Projekts etc. wurden von den Mitarbeitern von HelpKosovo getragen. Die Ehrenamtlichkeit unserer Tätigkeit ist einer der Grundwerte von HelpKosovo.

Bedanken möchten wir uns an dieser Stelle an die vielen Helfer in Österreich, die bei der Inventur und Vorbereitung geholfen haben. Besonderen Dank an unsere beiden Fahrer Martin und Georg Bartels, die den Balkan, seine Polizisten und Zöllner von einer ganz "eigenen" Seite kennenlernen konnten. Und natürlich recht herzlichen Dank an unsere Helfer im Kosovo, die uns mit Übersetzungsdiensten und allgemeiner Unterstützung eine grosse Hilfe waren, hier seien stellvertretend für Viele Katjusha und Drenusha Rexhat erwähnt.